Norddeutsches Judo-Kata-Duo mit Kurs auf Weltmeisterschaft: Am Wochenende 06. September 2025 machte die European Kata Tour Halt in Madrid. Das Turnier der EuropÀischen Judounion (EJU) in Spaniens Hauptstadt bot die vorletzte Möglichkeit sich vor den diesjÀhrigen Weltmeisterschaften mit der internationalen Konkurrenz zu messen und sich von einer internationalen Judge Kommission bewerten zu lassen.
Dabei war dieser Wettbewerb hochklassig besetzt: 178 Judoka aus 14 Nationen und drei Kontinenten traten in verschiedenen Kata-Disziplinen gegeneinander an. In dem mit Abstand gröĂten Teilnehmerfeld, in der Kategorie Katame no kata, gingen Carolin Charina Jeromin (HSV Stöckte) und Martin Etter (SVP Hamburg) in den Wettkampf.

Die Katame no kata ist eine Ă€uĂerst technische und prĂ€zise Demonstration der Bodentechniken im Judo. Sie besteht aus einer Reihe von festgelegten Techniken, die Haltegriffe (Osaekomi), WĂŒrge- und Hebeltechniken (Shime-waza und Kansetsu-waza) umfassen. In dieser Kata werden die Techniken in einer festgelegten Abfolge gezeigt, wobei jeder Schritt genau auf den vorherigen aufbaut. Elementare Bestandteile sind eine hohe Konzentration auf Details wie die optimale Hebelwirkung und die Kontrolle des Gegners, um die Techniken sicher und effektiv zu demonstrieren.
Die Vorrunde der Katame no kata wurde in zwei parallelen Pools auf unterschiedlichen Matten ausgetragen. Als letztes Team ihres Pools gingen die beiden an den Start â eine anspruchsvolle Ausgangslage, bei der nicht nur sie selbst höchste Konzentration bis zum Schluss bewahren mussten, sondern auch die Aufmerksamkeit der Wertungsrichter besonders gefordert war. Mit einer soliden Vorstellung ĂŒberzeugten die beiden die Wertungsrichter und qualifizierten sich als Zweite ihrer Vorrundengruppe fĂŒr das Finale der besten sechs.
Dort wartete dann am Nachmittag auch schon die nĂ€chste Herausforderung: Sie eröffneten das Finale auf dem ersten Startplatz â eine undankbare Position, denn ihre Leistung setzte den MaĂstab fĂŒr alle nachfolgenden Finalisten. Doch lieĂen sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen und prĂ€sentierten erneut eine ĂŒberzeugende Demonstration ihrer Kata. Nach dem Auftritt im Finallauf hieĂ es abwarten und hoffen bis zuletzt. Denn erst nach dem letzten Paar war sicher – es hat fĂŒr das Podium gereicht: Platz 3 in der Katame no kata, in einem international stark besetzten Teilnehmerfeld. Hinter den amtierenden Deutschen Meistern waren sie damit das zweitbeste europĂ€ische Team in dieser Disziplin â ein groĂer Erfolg auf internationaler BĂŒhne und eine gute Ausgangsposition fĂŒr die anstehenden Weltmeisterschaften im November in Paris. In der Gesamtabrechnung der verschiedenen Kata-Disziplinen machten vor allem Spanien, Italien und Kanada die Goldmedaillen unter sich aus.

Die Budoabteilung der Sportvereinigung Polizei Hamburg (SVP) freut sich riesig und gratuliert herzlich zu diesem Erfolg. Text: Martin Etter (SVP) / Fotos: EJU / Redaktion: Andreas Rasche (SVP)









