Hinter den Kulissen: Interview mit Hartmut Nadler, Vorsitzender der SVP Budoabteilung

Auf der Mitgliederversammlung der Budoabteilung der Sportvereinigung Polizei Hamburg (SVP) am 27. November 2024 wurde Hartmut „Hardy“ Nadler zum Vorsitzenden der Abteilung gewählt. Im Interview erläutert er, welche Projekte für ihn kurz- und mittelfristig anstehen und welche Prioritä­ten er für seine Arbeit sieht.

Will die Dinge im Budocentrum Hamburg aktiv ins Laufen bringen und halten: Hartmut „Hardy“ Nadler“, Vorsitzender der SVP Hamburg Budoabteilung

Lieber Hartmut, vielen Dank für deine Zeit. Seit deiner Wahl hast du dir in vielen Gesprächen einen Überblick verschafft. Welches sind aus Deiner Sicht aktuell die dringendsten Themen der Budoabteilung?

Hartmut Nadler: Wie auf der Mitgliederversammlung ja angesprochen wurde, ist das absolut dringendste Thema aktuell die Heizung. Hier kann es quasi jederzeit zu einem Totalausfall kommen – was den Betrieb im Budocentrum unmöglich machen würde – und zugleich bedeutet der Einbau einer neuen Heizung eine finanzielle Belastung im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich. Die gute Nachricht dazu ist: Unsere Vereinsgeschäftsstelle hat durch die schnelle und zielgerichtete Ansprache des Hamburger Sportbundes (HSB) erreichen können, dass wir durch Zuschüsse und ein zinsloses Darlehen die Kosten leichter selbst stemmen können. Daher ist die neue Heizung schon bestellt und wird in den nächsten Wochen (hoffentlich) mit einem nur zwei Tage dauernden Umbau installiert werden können. Ich bin sehr froh, dass sich die Situation damit massiv entspannt hat und möchte der Vereinsgeschäftsstelle meinen besonderen Dank aussprechen. Damit können wir uns nun nicht nur den dringendsten, sondern auch den wichtigen Themen widmen (lacht).

Welche sind das?

Das nächste wichtige Thema ist die Konsolidierung der Finanzen, auch das wurde ja auf der Mitglie­derversammlung bereits intensiv diskutiert. Wir haben seit Jahren einen stabilen und im Vergleich mit anderen Anbietern ziemlich niedrigen Mitgliedsbeitrag – mit dem wir jedoch die nötigen Ausgaben für die Sanierung der vorderen Räume nach dem Wasserschaden, die Erneuerung der Heizung und der in Zukunft zwingend erforderlichen Gebäudesanierungsarbeiten unter Berücksichtigung des Gebäudeenergiegesetzes – aktuell nicht mehr finanzieren können.

Wir haben auf der Mitgliederversammlung ja bereits eine Anpassung zum Jahresanfang beschlossen, die einige Absurditäten der bisherigen Beitragsordnung beseitigt.

Zur nächsten Mitgliederversammlung am 15. März 2025 wollen wir einen Vorschlag ausarbeiten, der uns künftig wieder in die schwarze Null bringt, notwendige Rücklagen für die Zukunft aufbaut und zugleich im fairen Rahmen bleibt.

Dabei muss man klar sehen: Im Budocentrum kann man ein sehr breites und hochwertiges Angebot an Sportarten und Fitnessangeboten pauschal und ohne spezielle Spartenbeiträge nutzen. Wir haben mit ca. 400 qm festverlegter Mattenfläche in vier Dojos hervorragende Voraussetzungen, um die uns viele beneiden. Und wir haben sogar noch eine Gastronomie, in der man auch neben dem Training Zeit verbringen kann. Das alles hat einen Wert und im Moment nehmen wir jedoch zu wenig Geld ein, um dieses Angebot gut erhalten und es auch weiter auszubauen zu können. Deshalb ist das zweite wichtige Thema dann die Frage, wie wir das Angebot im Budocentrum noch attraktiver machen können, um noch mehr neue Mitglieder zu gewinnen.

In welche Richtung gehen da die Pläne?

Ich möchte die anstehenden relevanten Themen vor einer Entscheidung gern mit den Angehörigen der Budoabteilung diskutieren. Bei Bedarf kann ich mir vorstellen, dass für anstehende größere Themen entsprechende Ausschüsse gebildet werden, bei denen sich die Mitglieder aktiv beteiligen und einbringen können.

Das wird aber sicherlich ein längerer Prozess werden. Überhaupt haben wir eine Menge unterschiedlicher Themen vor der Brust, bei denen wir gern auf die Unterstützung unserer Leute zurückgreifen würden. Dazu gehört u.a. auch die Entwicklung eines zeitgemäßen Sportangebotes.

Ein Thema, das auf der Mitgliederversammlung intensiv diskutiert wurde, war die Kommunikation.

Die Kommunikation mit den Mitgliedern liegt mir sehr am Herzen. Andreas Rasche macht als Pressewart einen hervorragenden Job, denn über unsere Website und den Aushängen an den schwarzen Brettern können alle immer sehr zeitnah erfahren, was „offiziell“ so alles passiert im Budocentrum.

Die Sporttreibenden möchten hier ihrem Hobby nachgehen, Sport treiben und dabei möglichst viel Spaß haben, ohne sich um die Bürokratie kümmern zu müssen. Der Vorstand ist für die Bürokratie zuständig und wenn Unzufriedenheit aufkommt, dann ist es seine Aufgabe, sich darum zu kümmern und wenn möglich, die Ursache zu beseitigen.

Wir werden daher zwei Dinge umgehend anstoßen: Erstens wird die E-Mail-Adresse besserwerden@budocentrum.de eingerichtet, an die die Interessierten ihre Fragen, Klärungswünsche und Vorschläge senden können. Die Mails werden vom Vorstand zeitnah bearbeitet und beantwortet.

Zweitens werde ich eine persönliche „Sprechstunde“, den „Budo-Talk“, im Vereinsrestaurant Budopoint einrichten. Wer etwas mit mir besprechen möchte, kann gerne vorbei kommen.

Und dann gibt es noch weitere Themen …

Nämlich?

Die Hygiene auf den Matten wurde auf der Mitgliederversammlung ebenfalls angesprochen. In der Corona-Phase war es üblich, dass am Ende der Stunde das Dojo nach der Desinfektion gewischt wurde, wenn der Boden sehr nass geworden war – aber das ist irgendwie verloren gegangen.

Wir haben nun wieder Feudel und Reinigungsmittel angeschafft und werden mit den Trainerinnen und Trainern sprechen, wie bei Bedarf die Reinigung in Zukunft wieder selbstorganisiert durchgeführt werden kann.

Dann möchte ich, dass wir zukünftig möglichst bargeldlos agieren. Klingt erstmal wie eine Kleinigkeit, erhöht aber massiv die Effizienz und finanzielle Transparenz, wenn Vorschüsse und Auslagen unbar gehandhabt werden.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Was hat Dich motiviert, den Posten des Vorsitzenden zu übernehmen?

Ich bin seit 1998 Mitglied im Budocentrum und das ist hier buchstäblich mein zweites Zuhause. Frü­her habe ich es immer genossen, einfach herkommen zu können, Sport zu treiben und Spaß zu haben ohne mich um die Verwaltung und Organisation der Budoabteilung kümmern zu müssen. Jetzt möchte ich mit meinem Engagement für die Abteilung und den Verein etwas zurückgeben. Ich möchte, dass unsere Mitglieder unbeschwert und möglichst reibungslos hier ihren Sport betreiben können. Eine hohe Mitgliederzufriedenheit ist mir dabei wichtig, auch wenn ich weiß, dass man es natürlich nicht allen immer recht machen kann.

Das Budocentrum soll weiterhin etwas ganz Besonderes sein! Und wer sich im Vereinsleben mehr engagieren möchte ist herzlich aufgerufen, auf mich zuzukommen und mir zu sagen, wo sie oder er sich in die Vereinsarbeit einbringen kann und möchte. So bekommen wir die Chance, die persönlichen Kompetenzen und Erfahrungen unserer Vereinsangehörigen zum Wohle unseres Sports zu nutzen.

Ich freue mich darauf.

Mit diesem klaren Aufruf kann ich nur sagen: Vielen Dank für das Gespräch, Hardy.

Interview: Knut Riedel (SVP), Foto: Andreas Rasche (SVP)