Judo-Kata-Paar erfolgreich im Finale zwischen Dolomiten und Adria

Trotz oder gerade wegen eines zu kleinen und zu großen Judo-Gi‘s waren sie erfolgreich im Kata-Turnier der Europäischen Judounion (EJU) in Pordenone (Italien): Unser Judo-Kata-Dream-Team Carolin Charina Jeromin und Martin Etter.

Am letzten Märzwochenende, dem 25.3.2023, reiste unsere Kata-Paar um Carolin Charina Jeromin (Tori) und Martin Etter (Uke) zum zweiten großen Kata-Turnier der Europäischen Judounion (EJU) nach Pordenone (Italien) zwischen Dolomiten und Adriaküste. Bereits drei Wochen zuvor war es den beiden bei einem EJU-Turnier in Brüssel gelungen, mit einer Platzierung in der vorderen Hälfte zu glänzen.

Holprige Anreise

Als einziges der nur drei Deutschen Teams, die sich von der komplexen Anreise nicht abschrecken ließen, wählten die beiden die Anreise per Flugzeug, was Ihnen beinahe zum Verhängnis wurde. Die Reise begann bereits mit Verspätung am Flughafen in Hamburg und der Sorge um den Anschlussflug. In Frankfurt wurde daher das Aufwärmprogramm im Sprint bereits absolviert, nur um dann doch noch fast drei Stunden auf den verspäteten Abflug zu warten. In Triest angekommen mussten die beiden dann feststellen, dass trotz längeren Aufenthalts in Frankfurt, die Koffer mit den enthaltenen Judo-Anzügen nicht mitgereist waren.

Unser Judo-Kata-Dream-Team vl: Martin Etter und Carolin Charina Jeromin waren auch  im Kata-Turnier der Europäischen Judounion (EJU) in Pordenone (Italien) erfolgreich.

Anzug – nicht – nach Maß

Trotz der fehlenden Anzüge nahm der Bundes-Kata-Referent die Akkreditierung des Kata-Paares vor, in der Hoffnung am nächsten Tag Anzüge zu bekommen. So standen die beiden nach einem turbulenten Abend am nächsten morgen früh im Sportpalast in Pordenone, um mit dem italienischen Ausrichter bezüglich Ersatzanzüge in Kontakt zu treten. Der Ausrichter probierte sein Möglichstes und versuchte mit passenden Anzügen auszuhelfen, doch er hatte nicht die richtigen Größen vorrätig. Es blieb dem Team nur der Weg zu mehreren Sportgeschäften in der Umgebung, doch auch dort, gab es keine Anzüge, die den strengen Regularien der Internationalen Judo-Förderation entsprachen. Dennoch deckten sich die Beiden mit nicht passenden Anzügen ein, in der Hoffnung mit diesen wenigstens starten zu können. Kurz vor Beginn des Wettbewerbs kam das Kata-Paar mit nicht regelgerechten, zu großen und zu kleinen, Anzügen in der Halle an. Nach dem durch den Bundes-Kata-Referent mit den internationalen Wertungsrichter geklärt wurde, dass beide in geliehenen, beziehungsweise auch in Anzügen mit der falschen Größe starten dürften, ging es für die beiden auch schon los.

Katame no kata

Nach einer kurzen Aufwärmphase in einer Nebenhalle überzeugten die beiden als vorletztes Paar in Ihrem Pool mit ihrer Demonstration der Katame no kata. Mit 380,5 Punkten zogen sie als drittes Paar überraschend und trotz nicht korrekter Anzüge in das Finale ein. Auf dem schwierigen Startplatz Nummer eins in der Finalrunde demonstrierten sie ihre Kata erneut vor einer neu zusammen gesetzten Wertungskommission. Die Bewertung viel diesmal zwar etwas niedriger als in der Vorrunde aus, dennoch konnten die beiden das polnischen Nationalmannschaftsteam überholen, womit sie einen fantastischen 5. Platz in der Endrunde erreichten. Den ersten Platz, in diesem äußerst hochkarätigen Teilnehmerfeld, in der Endrunde gewannen die früheren italienischen Weltmeister vor den Bronzemedaillengewinnern der letzten EM (beide aus Italien).

Keine Judo-Eintagsfliege

Mit diesem Finalteilnahmeerfolg konnten Carolin Charina Jeromin (HSV Stöckte) und Martin Etter (SVP Hamburg) beweisen, dass ihre gute Platzierung in Brüssel keine Eintagsfliege war und dass sie sich auch in einem Teilnehmerfeld mit ehemaligen Europa- und Weltmeistern gut platzieren können. Von den beiden darf also auch bei zukünftigen Turnieren noch viel erwartet werden. An dieser Stelle möchten die beiden sich auch herzlich bei allen bedanken, die sie vor Ort oder aus der Ferne unterstützt haben. Insbesondere bei den italienischen Gastgebern, den Teilnehmern aus der deutschen Nationalmannschaft und der Niedersächsischen Lottosportstiftung, die die Teilnahme unterstützte.

Die Budoabteilung der Sportvereinugung Polizei Hamburg (SVP) gratuliert herzlich und wünscht den beiden weiterhin viel Erfolg. Text: Etter/Jeromin / Foto: privat