„Kämpfen ist angewandte Physik unter Schmerzen und Angst“ – Rückblick zum SV-Workshop mit Martin Vödisch

Ein sehr intensives Wochenende erlebten die 14 Teilnehmenden beim „SV Kompakt“-Workshop mit Martin Vödisch am 4. und 5. Oktober 2025 im Budocentrum der Sportvereinigung Polizei Hamburg (SVP). In immer neuen Partnerübungen kämpften sie sich „vom Stand zum Boden und wieder zurück“, dem Thema des Workshops.

„Mir geht es nicht darum, euch einzelne Techniken beizubringen, sondern euch Prinzipien zu vermitteln und immer wieder zielgerichtet experimentieren zu lassen“, so fasste der ausgebildete Krav Maga Instructor und zertifizierte Trainer für Gewaltprävention gleich am Anfang sein Programm für die insgesamt acht Stunden an zwei Tagen zusammen. Und genau so lief es dann auch.Im Mittelpunkt stand der Nahkampf mit einem einzelnen Gegenüber und wie man sich daraus möglichst effizient befreien kann. Es ging also nicht um „Finisher“-Techniken, sondern um grundlegende Körper-Mechaniken, wie Stabilität effektiv erhalten, gebrochen (Take-Downs) und wiedererlangt werden kann. Immer mit dem primären Ziel im Hinterkopf, danach möglichst schnell und unbeschadet den Ort des Geschehens verlassen zu können.

Martin Vödisch bringt einen Teilnehmer, dem Titel des Workshops entsprechend, vom Stand zum Boden

Als Grundmerkmal im realistischen Nahkampf stellte Martin fest, dass man kaum mit einer perfekten Technik Erfolg haben wird, sondern sich eher schrittweise eine immer bessere Position erarbeiten muss: das Gegenüber in allen drei Dimensionen bewegen durch schieben, ziehen, heben, droppen; sich wie bei einer Leiter Gelenk für Gelenk voran arbeiten; einhaken oder Barrieren aufbauen; mit Richtungswechseln und/oder in Wellenbewegungen arbeiten; die Basis stören, den Schwerpunkt verschieben, die Wirbelsäule verbiegen und vieles mehr.

Diese zahlreichen technischen Optionen führte Martin systematisch ein, während er die Teilnehmenden immer wieder mit sehr offen formulierten Partner-Aufgaben wie „lass das Gegenüber möglichst viele Schritte machen“, „lass sie/ihn nicht aufstehen“, „bring ihn/sie zu Boden“, „komm in die obere Position“ konfrontierte. Der Clou dabei: Die Teilnehmenden mussten immer wieder selbst herausfinden, was funktionierte und was nicht – je nach eigener körperlicher Ausstattung und der des Gegenübers. Im Modus „Play“ verhielt sich das Gegenüber dabei wie eine Puppe, mit der man experimentieren kann, während im Modus „Game“ klare Spielregeln und Aufgaben für beide die Intensität spürbar erhöhten – ohne je zu weit in den Modus „Fight“ zu geraten, wo ein echter „Sieg“ das Ziel ist, der klare positive und negative Konsequenzen für beide hat. „Besser werdet ihr v.a. dann, wenn ihr ausprobiert und euch buchstäblich aneinander reibt. Lasst das Ego draußen“, war Martins Vorgabe dazu, der seit 2020 als selbständiger Trainer unter dem Label CRITICAL RESPONSE tätig ist.

Nach zwei körperlich wie mental sehr anstrengenden Tagen fiel das Abschlussfazit aller Teilnehmenden entsprechend positiv aus. „Wir haben tatsächlich keine einzelne Technik explizit trainiert, aber ich habe unheimlich viel gelernt“, fasste ein Teilnehmer seine Erfahrungen bündig zusammen. Auch die Veranstalter Andreas Rasche und Knut Riedel (beide SVP) waren sehr zufrieden: „Von außen konnte man die Lernfortschritte der Teilnehmenden von Runde zu Runde sehr deutlich sehen“, bestätigt Andreas. Und Knut ergänzt: „Das war ein rundum gelungener Lehrgang für alle Beteiligten. Wir freuen uns schon darauf, mit Martin den Schwerpunkt für seinen nächsten Lehrgang im Budocentrum zu besprechen.“

Text: Knut Riedel (SVP), Fotos: Andreas Rasche (SVP), Daniel von Enckvort (SVP)

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