Ju-Jutsu Allkampf

Ju-Jutsu Allkampf ist ein stiloffenes System. Die Kämpfe werden im Vollkontakt zum Körper, Leichtkontakt zum Kopf ausgetragen. Der Ju-Jutsu Allkampf ist das ursprüngliche Wettkampfsystem des Ju-Jutsu und wurde damals sowohl JJ-Wettkampf, als auch JJ-Allkampf genannt. Im Gegensatz zu eher stilistisch orientierten Wettkampfsystemen wie Karate, Judo oder Taekwondo war im JJ-Wettkampf eine Kombination von Atemitechniken (Schlägen, Tritten und Stößen), Wurftechniken und Bodenkampf bestimmend. Im Leichtkontakt konnten Atemis zu Kopf und Oberkörper ausgeführt werden, entweder um zu punkten oder um einen Übergang vom Stand zum Boden durch Würfe oder Take-Downs vorzubereiten. Dominierend waren hier eher Allrounder, als auf einen bestimmten Stil spezialisierte Kämpfende.

Video: Sascha Pries / SVP

Mit der Entscheidung des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes (DJJV), das international vom Weltverband IJJF (heute JJIF) betriebene „Fighting“ auch in Deutschland einzuführen, wurde der JJ-Wettkampf auf Bundesebene Ende der 1990er Jahre abgeschafft. Dennoch wurde dem alten Wettkampfsystem mit der Einführung des neuen Prüfungsfachs „Freie Anwendungsformen“ im neuen Ju-Jutsu Prüfungsprogramm „Ju-Jutsu 2000“ Rechnung getragen, welches an den Allkampf angelehnt ist.

Als Reaktion auf die Veränderungen im Wettkampfbetrieb fanden ab 1998 in Berlin erste Allkampfveranstaltungen außerhalb des DJJV und im Vollkontakt statt: Die Berlin Classics – Int. Deutschlandpokal Allkampf. Später wurde der Wettkampfkalender um den Berlin Pokal (die spätere „Offene BEM“) erweitert. Ab 2002 folgten der Hamburg Cup und der Niedersachsen Cup sowie weitere Turniere. Zudem fanden auch reine Bodenkampfturniere (JJ Allkampf Grappling) statt. Im Jahr 2004 wurden die Berlin Classics umbenannt und finden seitdem als Deutschlandpokal jährlich in Berlin statt.

2004 erfuhr das Allkampfregelwerk mehrere größere Änderungen und wurde um ein weiteres System ergänzt: JJ-Allkampf Pro. Somit existieren unter dem Begriff Ju-Jutsu Allkampf inzwischen drei Wettkampfsysteme:

  • JJ-Allkampf
  • JJ-Allkampf Pro
  • JJ-Allkampf Grappling.

Unser Hausturnier „Hamburg-Cup im Allkampf“

In Hamburg richtet die Budoabteilung der Sportvereinigung Polizei Hamburg seit 2002 das internationale Ju-Jutsu Allkampf Turnier Hamburg-Cup im Allkampf aus.

Combat Team Hamburg

Das Turnier ist offen für alle Kampfsporttreibenden. Der Wettkampf enthält Kombinationen aus Stand-, Wurf-, Bodenkampf, Vollkontakt zum Körper, Leichtkontakt zum Kopf, auch im Griff- und Bodenkampf. Gekämpft wird sowohl im traditionellen langärmligen Budo-Gi, sowie NoGi mit Rashguard, mindestens kurzärmlig, Hose nach Wahl. Es kann an beiden Disziplinen teilgenommen werden. Zur Schutzausrüstung gehören: Shooto-Handschuhe, Schienbein- und Spannschutz, Mundschutz, Tiefschutz.
Weitere Informationen: Ju-Jutsu Allkampf Hamburg und Combat Team Hamburg auf Facebook

Geschichte

Das moderne Ju-Jutsu Allkampfsystem blickt auf eine über 2000 jährige Geschichte. Als „Pankration“ handelte es sich um eine Kampfkunst, die ihren Ursprung bereits im antiken Griechenland hat. Das Pankration (griechisch παγκράτιον „Allkampf, Gesamtkampf“; gesprochen „Pankrátion“, von griechisch pan „alles“, kratos „Kraft“) bezeichnet eine Kampfkunst bei den altgriechischen Festspielen, die erstmals 648 v. Chr. bei den 33. Olympischen Spielen nachweisbar ist. Das Pankration wurde demnach vom mythologischen Theseus erfunden, als er ohne Waffen gegen den Minotaurus kämpfen musste. Dabei handelte es sich um eine äußerst brutale Verbindung aus Ringen und Boxen mit bloßen Händen, die oft mit schweren Verletzungen oder dem Tod endete. In heutiger Zeit gibt es Bestrebungen, das Pankration in einer reglementierten Form, ähnlich dem Ju-Jutsu Allkampf, dem brasilianischen Vale Tudo, den Mixed Martial Arts (MMA) oder Freefights wieder olympisch zu machen. Weitere Infos zu Pankration siehe: Wikipedia