Gelebte Vereinsphilosophie im Budocentrum Hamburg

Jetzt wird´s philosophisch! Warum Werte, Normen, Regeln und Philosophie nicht nur im Sport so wichtig für ein gemeinsames Miteinander sind.

Wie die meisten Sporttreibenden, sind es auch die Angehörigen des Budocentrum Hamburg gewohnt, sich an Regeln, Verhalten und Normen zu halten. Aber welche sind das und welchen Zweck verfolgen diese?

Die Vereinsphilosophie im Budocentrum Hamburg basiert auf Gleichberechtigung, Toleranz und Respekt

Zeit zur Reflektion

Während des Corona-Lockdowns wurden im Budocentrum Hamburg Umbauarbeiten, Reparaturen oder Sanierungen durchgeführt. „Deshalb können wir die Zeit ja auch nutzen, uns selbst zu hinterfragen und zu reflektieren“, erklärt Hartmut Nadler, Breitensportwart der Budoabteilung. Denn wenn die Corona-Krise eins gezeigt hat dann, dass dieser Verein seine Vereinsphilosophie lebt und eine starke Gemeinschaft mit einem ebenso starken Zusammenhalt beweist. Gemeinsam mit dem Vorstand haben Andreas Rasche und Anja Steusloff, aus dem Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie weitere Vereinsangehörige die Stellschrauben der Philosophie überprüft und aktualisiert.

Philosophie und Geschichte

Die Vereinsphilosophie der Budoabteilung der SVP ergibt sich aus gewachsener Vereinsgeschichte. Der Hauptverein, die Sportvereinigung Polizei Hamburg von 1920 e. V., gründete sich 1920. Die ersten Judoka kamen 1928 mit einer Unterabteilung dazu und nannten sie „Budo“-abteilung. Der Name leitet sich von der asiatischen Philosophie „Budo – der Weg des Kriegers“ ab. Ein Ehrenkodex japanischer Kampfkünste, der außer der Kampftechnik noch eine „innere“ Dō-Lehre bzw. Lebensphilosophie enthält. In die Budoabteilung der SVP kamen in den Jahrzehnten viele neue Einflüsse und Richtungen aus anderen nationalen und internationalen Sportarten hinzu. Diese galt und gilt es zu integrieren.

Das Budocentrum Hamburg wird durch ein japanisches „Torii“ betreten, welches philosophisch betrachtet, die Grenze vom Profanen zum Sakralen markiert

Anker und Kompass

Die Vereinsphilosophie bleibt im Kern unverändert. Sie basiert auf dem Zusammenspiel von Tradition und Moderne und beantwortet die Fragen nach dem WER wir sind, WAS wir repräsentieren wollen und WO wir uns in der Zukunft sehen. Es geht um Orientierung, Zusammenhalt, Erfahrung, Selbstverständnis und Motivation. Sie dient als Anker und Kompass für sämtliche Aktivitäten innerhalb und außerhalb der SVP. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen in rund 100 Jahren ergab und ergibt sich die Notwendigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. Dies unter Berücksichtigung des Zeitgeistes, der Einflüsse der wachsenden Anzahl der Vereinsangehörigen und neu hinzugekommener und künftiger Sportarten.

Tradition bedeutet daher in diesem Sinne nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers. Sie verkörpert den Sinn der alten Kampfkünste. Die Moderne tritt in Form internationaler Kampf- und Selbstverteidigungssysteme, Fitness und Gesundheitskursen in unserer Vereinsphilosophie auf.

Werte und Normen

Basierend auf dem Grundgesetz, dem Vereinsrecht und den Menschenrechten lehnen wir Rassismus oder menschverachtende Anschauungen ab. Wir leben eine überparteiliche, konfessionslose Vereinskultur, geprägt durch unsere Werte und Normen:

Gleichberechtigung, Hilfsbereitschaft, Loyalität, Offenheit, Partnerschaft, Respekt, Toleranz, Transparenz, Vertrauen, Verantwortung, Wertschätzung.

Die 2021 aktualisierte Vereinsphilosophie der Budoabteilung der SV Polizei Hamburg findest unter  hier im Download sowie unter Über uns und Vereinsphilosophie.

Text: Andreas Rasche (SVP) und Anja Steusloff (SVP) / Fotos: Andreas Rasche (SVP)